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Messezeit
06.11.2024
Es dauert nicht mehr lange, und wir befinden uns wieder mitten in der Ausstellungssaison. Die erste Messe steht bereits vor der Tür, und ja, Kassel ist immer ein lohnendes Ziel. Dort treffen wir nicht nur unsere Taubenkameraden, sondern auch viele internationale Gäste, die von nah und fern zur Messe anreisen. Häufig höre ich Fragen wie: „Gibt es was Neues?“ Wir möchten stets auf dem Laufenden bleiben und nichts verpassen. Doch es ist wichtig, wachsam zu bleiben, denn nicht alles, was neu ist, bringt auch eine Verbesserung.
**Neue Produkte in Kassel**
Echte neue Produkte sollten auch gesündere Tauben fördern, die besser leisten können. Wenn ich im Supermarkt bin und mir einige Verpackungen anschaue, frage ich mich manchmal, wie das erlaubt sein kann, wie zum Beispiel bei Joghurt und Trinkjoghurt. Die Verpackung zeigt eine Fülle an Früchten, aber wenn man auf das Etikett schaut, stellt man fest, dass manchmal nur 1 % Frucht enthalten ist, gefolgt von Fruchtaroma. Man sollte doch annehmen, dass das nicht zulässig ist. Doch die Lebensmittelüberwachung in den Niederlanden scheint der Industrie gegenüber tolerant zu sein.
Betrachten wir Produkte für Tauben, sehen wir dort ebenfalls merkwürdige Dinge. In Omega-3-Ölen sind oft Fischöl oder Lebertran enthalten. Die große Frage ist: Woher kommt dieses Fischöl? Wie hoch ist der Anteil an Fischöl? Mit welchen anderen Ölen wurde es vermischt, und steht dann noch Fischöl auf dem Etikett? Ist es von Zuchtfischen oder von wildem Fisch? Warum ist das wichtig? Zuchtfische werden mit Pelletfutter gefüttert, das hauptsächlich aus Soja und Mais besteht, wodurch die Fische schnell wachsen und die Verkäufer schnell Geld verdienen.
**Das beste Fischöl kommt von wildem Fisch**
EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) sind die wichtigsten Omega-3-Fettsäuren und kommen nur in wildem Fettfisch vor. Wilde Fische ernähren sich von Algen. Die Algen enthalten DHA, und die Fische produzieren daraus EPA. Diese Fettsäuren fehlen in den Algen selbst, weshalb Algenöl von geringerer Qualität ist als das Öl aus fettem Fisch. Was bewirken diese Omega-3-Fettsäuren? Sie sorgen für: 1. Maximale Sauerstoffaufnahme, was zu besseren Leistungen bei Ausdauersportarten wie dem Taubensport führt. 2. Besseren Transport von Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen. 3. Weniger Entzündungen. 4. Bessere mentale Konzentration. 5. Flexiblere Zellwände. 6. Verbesserung der Muskelfunktion. 7. Bessere Erholung nach dem Flug oder Training. 8. Erhöhte Insulinempfindlichkeit und damit einen Beitrag zum Muskelaufbau. All dies leistet ein wirklich gutes wildes Fischöl. Ein solch reines Produkt kann sowohl für Tiere als auch für Menschen verwendet werden. Es ist jedoch wichtig, das Öl kühl zu lagern. Solche Neuigkeiten sind natürlich interessant für den Taubensport. Und Sie können sich sicher denken, wo Sie bei Ihrem Besuch in Kassel für weitere Erklärungen vorbeischauen sollten.
**Vorträge**
Auch die Zeit für Vorträge rückt näher. Diese Woche habe ich einen Vortrag gehalten, jedoch nicht über Tauben. Diesmal ging es um Gesundheit und die vielen Stoffwechselerkrankungen, die uns betreffen. Dabei sind nicht nur Menschen mit Übergewicht betroffen, auch äußerlich gesunde Menschen haben oft gesundheitliche Probleme.
Ja, wir essen uns krank. Das merke ich immer mehr, insbesondere durch meine Ausbildung zum Ernährungsberater für Naturkost. Ein großer Teil des Problems ist Unwissenheit, ein anderer Teil der Wunsch, sich anzupassen. Auf einer Feier nehmen wir gerne das angebotene Kuchenstück und die Getränke und konsumieren Zucker, ohne es wirklich zu merken. An sich kein Problem, doch nächste Woche ist eine Taubenausstellung, und in der folgenden Woche ein Fest im Dorf … und in der Woche darauf …
**Letzter Flugtag des Jahres**
Wir hatten einen Flug von etwa 480 km für Jungtauben. Viele Züchter nahmen nicht teil und entschieden sich für die Nachflüge, die aus kürzerer Entfernung und mit nur einer Nacht im Korb starten. Wieder einmal saßen wir mit einigen Leuten und warteten auf die Tauben, wir nennen es „die Tribüne“. Der Nachbar hatte Geburtstag gehabt. Er war selbst nicht da, spendierte aber leckere dicke Kekse. Wir schauten auf die Verpackung: Ein Drittel bestand aus Mehl und zwei Drittel aus Zucker. Das entspricht 50 Gramm Zucker oder 16 Zuckerwürfeln. Das macht man sich nicht immer bewusst. Ich habe darauf verzichtet – kein Zucker mehr für mich, zumindest so wenig wie möglich. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts lag der durchschnittliche Zuckerkonsum bei 4 Gramm pro Tag. Heute sind es in den Niederlanden zwischen 110 und 118 Gramm täglich, also mindestens 25-mal so viel. Das kann nicht ohne Folgen bleiben.
**Mauser- und Wintermischungen**
Vor kurzem war ich in einem Zoogeschäft und entdeckte einen schönen Sack Taubenfutter. Auf dem Etikett stand Mauser-Winter. Später schaute ich auf die Website dieser Firma und war überrascht: ein hoher Anteil an Erbsen, viel Mais, Gerste und Weizen, aber kaum fettreiche Samen. Ich frage mich dann, was das mit Mauserfutter zu tun hat und was um alles in der Welt es mit Winterfutter zu tun hat.
Die Mauser ist eine enorme Leistung für die Tauben. Alle Federn müssen erneuert werden, wofür viel Eiweiß und Energie (Fettsäuren) benötigt werden. Eine Mauser-Winter-Mischung mit nur 4 % Fett reicht dafür nicht aus. Auch das Eiweiß muss für die Aufnahme in die Zellen transportiert werden. Ein hohes Fettanteil wäre hier viel vorteilhafter, da fettreiche Samen auch viel Eiweiß enthalten, das zudem besser vom Körper aufgenommen werden kann.
**Und im Winter?**
Nach der Mauser sind keine neuen Federn mehr zu bilden. Wofür wird dann das Eiweiß benötigt? Tatsächlich ist der Winter die Zeit, um die Tauben von innen zu reinigen, alle Rückstände aus dem Darm zu entfernen, die während der Flug- und Mausersaison zu viel waren – quasi eine Fastenperiode.
Für optimalen Glanz des Gefieders. Eine solche Mischung könnte man meiner Meinung nach besser Basisfutter nennen. Dies wäre für den Züchter klarer, und die Mischung kann dann während der Mauser mit fettreichen Samen und im Winter mit Gerste, ganzen Haferkörnern und Paddy ergänzt werden.
**Gute Wintermischung**
Ein Winterfutter sollte reich an Ballaststoffen sein, um alle Abfallstoffe aus dem Darm zu entfernen. Dies führt in den ersten Tagen zu dünnem oder unsauberem Kot, was jedoch normal ist. Wenn der Darm von innen gereinigt ist, verbessert sich dies schnell. Die Taube sieht dann wieder ordentlich aus. Noch besser ist es, nach der Mauser eine Detox-Kur für 5 bis 7 Tage durchzuführen. Diese enthält einen hohen Anteil an Mariendistelsamen, und der Wirkstoff Silymarin unterstützt die Entgiftung der Leber, die Darmreinigung und die Verbesserung der Blutwerte.
**Lebertran**
Oft werde ich gefragt, was man den Tauben im Winter geben kann. Viele von uns sind es gewohnt, dem Futter viele Zusatzprodukte beizumischen. Doch im Winter würde ich empfehlen, dies einzuschränken. Lassen Sie die Tauben wieder natürliche Tiere werden. Sie sollten sich selbst gesund halten können, ohne all diese Zusatzstoffe. Tauben, die nur mit vielen Zusatzprodukten gesund bleiben, verlassen unseren Bestand.
Was kann oder sollte man dennoch geben? Grit mit Magensteinchen sollte im Schlag vorhanden sein, um die Verdauung anzuregen, das ist bei Tauben Standard. Darüber hinaus ist es sinnvoll, 1 bis 2-mal pro Woche etwas Lebertran über das Futter zu geben.
**Vitamin D**
Lebertran enthält viel Vitamin A und D in einem optimalen Verhältnis von 10:1. Wenn diese Balance vorhanden ist, entsteht eine perfekte Zusammenarbeit. Im Winter scheint die Sonne oft zu wenig, und sowohl Menschen als auch Tauben erhalten dann zu wenig Vitamin D3. Vitamin A ist wichtig für die Schilddrüse, die Leber, die Augen und die Haut. Es stärkt die Widerstandskraft der Schleimhäute gegen Krankheitserreger.
**Anwendung**
Ich schlage vor, 5 ml Lebertran für 20 Tauben über das Futter zu geben. Dies kann im Winter 1 bis 2-mal pro Woche erfolgen. In der Taubensportbranche finden wir oft kleine Fläschchen Lebertran, was wichtig ist, da Lebertran schnell oxidieren kann. Die guten Sorten werden gemäß Arzneibuch und strikten Vorschriften hergestellt und enthalten oft 1 bis 1,2 Millionen internationale Einheiten (I.E.) an Vitamin A und 95.000 bis 100.000 I.E. pro mg an Vitamin D3.
Viel Erfolg damit.
**Willem Mulder**
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